Der Mandant (Originaltitel The Lincoln Lawyer) ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2011 des Regisseurs Brad Furman nach der gleichnamigen Romanvorlage von Michael Connelly. Er handelt von einem Rechtsanwalt, dessen Mandant ihm im aktuellen Fall versichert, unschuldig zu sein, sich jedoch für einen früheren Fall des Anwalts sowie für das gegenwärtige Verbrechen als wahrer Täter erweist.

Handlung

Mick Haller ist kein typischer Rechtsanwalt. Statt in einem gediegenen Büro wickelt der Strafverteidiger seine Geschäfte auf dem Rücksitz seiner Lincoln-Town-Car-Limousine ab. In diesem Auto chauffiert ihn sein Fahrer in Los Angeles von Gerichtssaal zu Gerichtssaal, wo Haller sein Geld damit verdient, günstige Deals für Drogendealer, Prostituierte und andere Klienten auszuhandeln. Dabei bewegt er sich, wie schon zu Anfang des Films in mehreren Szenen eindrücklich dargestellt wird, geschickt in der Grauzone zwischen Legalität und Trickbetrug, zumeist im Interesse seiner Klienten, immer jedoch finanziell auf der Jagd nach der nächsten fetten Beute.

Eines Tages hat der geschiedene Vater einer kleinen Tochter plötzlich einen vermeintlich sehr viel größeren „Fisch an der Angel“. Er soll Louis Roulet verteidigen, den Sprössling einer reichen Familie aus Beverly Hills, dem ein brutaler Gewaltexzess nach einer versuchten Vergewaltigung an einer Prostituierten vorgeworfen wird. Was anfangs noch nach einer relativ leichten Aufgabe für ein gutes anwaltliches Honorar aussieht, entpuppt sich bald als Hallers größter und gefährlichster Fall, durch den zunächst sein Gewissen und schließlich auch seine gesamte Existenz auf den Prüfstand gestellt werden. Denn obwohl Roulet, abgesehen von ein paar Strafzetteln, keine Vorstrafen hat und scheinbar unschuldig ist, kristallisiert sich für den gewieften Anwalt schnell heraus, dass mehr hinter der Sache stecken könnte. Haller entdeckt zahlreiche Parallelen zu einem seiner früheren Fälle, einem Mord an einer Prostituierten, für den sein Mandant namens Jesus Martinez angeklagt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde, und setzt zusammen mit seinem Ermittler Frank Levin alles in Bewegung, um Licht in die Sache zu bringen. Als der in San Quentin inhaftierte vermeintliche Mörder Roulet auf einem Foto wiedererkennt und Levin mit einer aus Hallers Wohnung durch Roulet gestohlenen Pistole erschossen wird, lässt sein Mandant die Maske fallen, als er Haller in dessen Wohnung überraschend auflauert.

Es offenbart sich, dass Roulet tatsächlich schuldig an den beiden schweren Verbrechen ist und er Haller nicht zufällig als seinen Anwalt auserkoren hatte. Denn der hat zwar exklusive Kenntnisse der Details beider Fälle, ist nach amerikanischem Strafrecht aber durch seine anwaltliche Schweigepflicht gebunden. Er kann seinen eigenen Klienten nicht belasten, ohne die Beweise damit umgehend unverwertbar zu machen. Zudem bedroht Roulet Hallers Familie, sodass Haller gezwungen ist, den aktuellen Fall weiter im vollen Interesse seines Mandanten zu bearbeiten. Haller reagiert auch, zeigt vor Gericht sein ganzes anwaltliches Talent, indem er unter anderem die Hauptbelastungszeugin gekonnt diskreditiert und die Staatsanwaltschaft im Prozessverlauf schließlich dazu bringt, die gesamte Anklage gegen Roulet fallen zu lassen, so dass das Gerichtsverfahren eingestellt werden muss. Dabei lenkte Haller in der Verhandlung jedoch geschickt (mithilfe der von ihm heimlich eingefädelten fingierten Aussage eines Überraschungszeugen) die Aufmerksamkeit der anwesenden Polizeikommissare auf Roulets Täterschaft in dem anderen Fall. Roulet wird anschließend noch unmittelbar im Gerichtsgebäude nach dem Ende des Strafprozesses gegen ihn festgenommen und Haller beendet mit sofortiger Wirkung eine weitere Zusammenarbeit mit Roulet. Dieser wird später aber im Rahmen weiterer notwendiger Beweisermittlungen bis zu einem möglichen neuen Prozessbeginn freigelassen.

Daraufhin sucht Roulet bewaffnet noch einmal Haller und dessen Familie auf. Der erwartet ihn bereits und lässt Roulet von einer anderen Mandantschaft, einer befreundeten Rockerbande, zusammenschlagen. Später versucht dann auch Roulets Mutter Mary Windsor, die bereits Levin erschossen hatte, Haller umzubringen, bricht bei ihm ein und schießt auf den Anwalt. Es gelingt Haller, bereits angeschossen, im letzten Moment Roulets Mutter in Notwehr mit einer eigenen Waffe zu töten. Haller landet mit seiner Schussverletzung im Krankenhaus. Er kann jedoch bald wieder nach Hause und kehrt zu seinem gewohnten Alltag als Rechtsanwalt zurück.

Am Ende des Films sitzt Haller auf der Rückbank seiner Limousine, und als ihm sein Fahrer verkündet, dass Hallers alter Klient Jesus Martinez rückwirkend freigesprochen aus der Haft entlassen wurde und Louis Roulet für den ihm nachgewiesenen Mord zum Tode verurteilt werden soll, genießt er seinen Sieg.

Besetzung und Synchronisation

Kritiken

Der Film stieß auf eher gutes Presseecho. So erfasst der US-amerikanische Aggregator Rotten Tomatoes überwiegend positive Besprechungen und ordnet den Film als „Zertifiziert Frisch“ ein. Laut dessen Konkurrent Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Grundsätzlich Wohlwollend“ aus.

Weblinks

  • Der Mandant bei IMDb
  • Der Mandant in der Online-Filmdatenbank
  • Der Mandant in der Deutschen Synchronkartei

Einzelnachweise


Der Mandant (2011) Film cinema.de

Der Mandant Film Nehru Memorial

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Der Mandant film.at