Die 5. Ringtennis-Weltmeisterschaften 2023 fanden vom 30. September bis 7. Oktober in Pretoria (Südafrika) statt und wurden von der World Tenniquoits Federation (WTF) veranstaltet. Ausrichter war die South African Ringtennis NPC. Das Wettkampfprogramm bestand aus den sechs offiziellen WM-Disziplinen Mixed, Frauen- und Männereinzel, Frauen- und Männerdoppel, sowie dem Team-Wettbewerb. Zudem gab es erstmals Wettkämpfe der U23-Juniorennationalmannschaften in den sechs WM-Disziplinen.

Spielort

Spielort der Weltmeisterschaften war der Pretoria Municipal Recreation Club. In dieser Outdoor-Spielstätte der Ringtennis-Provinz Gauteng North hatten die lokalen Ausrichter 16 Hard-Court-Spielfelder aufgebaut.

Teilnehmende Nationen

Fünf Nationen nahmen an den fünften Ringtennis-Weltmeisterschaften teil, darunter der WM-Debütant Hongkong.

  • Deutschland Deutschland
  • Hongkong Hongkong
  • Indien Indien
  • Sudafrika Südafrika
  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hongkong ist die 10. WTF-Nation, die an Ringtennis-Weltmeisterschaften teilnahm. Neben den teilnehmenden Nationen in Pretoria, spielten bei vorherigen Welttitelkämpfen mit:

  • Bangladesch Bangladesch
  • Brasilien Brasilien
  • Belarus 1995 Belarus
  • Pakistan Pakistan
  • Polen Polen

Voraussetzung für die Teilnahme an den Ringtennis-Weltmeisterschaften war die Mitgliedschaft in der World Tenniquoits Federation. Jede Mitgliedsnation durfte je acht Frauen und acht Männer für die Wettkämpfe der Ringtennis-WM 2023 melden.

Deutsches Team

Das deutsche Team wurde vom Bundestrainer Timo Hufnagel aus Kieselbronn am 15. Januar 2023 nominiert. Sieben Mitglieder des Weltmeisterteams von 2018 gehörten wieder zur deutschen Mannschaft. Die neun WM-Rookies senkten das Durchschnittsalter auf gut 27 Jahre. Das Team wählte Michaela Güthling und Hendrik Freitag zu ihren Mannschaftskapitänen. Zur optimalen Anpassung an Höhe und Hitze reiste das deutsche Team schon drei Tage vor WM2023-Beginn nach Südafrika.

Deutsche U23-Junioren

U23-Junioren-Coach Hendrik Freitag berief je fünf junge Nachwuchsspieler und Nachwuchsspielerinnen, sodass für alle angebotenen Disziplinen gemeldet werden konnte.

Deutsche Delegationsleitung

Delegationsleiter war Axel Runkel aus Koblenz. Als Team Managerin fungierte Silke von Aschwege aus Mannheim. Die deutschen Schiedsrichtereinsätze koordinierte Klaus Riehm aus München. Als Physiotherapeutin flog Nina Krust aus Pforzheim mit. Alexander Wiß aus Koblenz kümmerte sich um die Berichterstattung. Bundestrainer Timo Hufnagel aus Kieselbronn und U23-Coach Hendrik Freitag aus Groß-Karben vervollständigten die deutsche Delegationsleitung.

Wettkämpfe

Mixed-WM (31. September/1. Oktober)

Naemi Singrün / Maurice Binder setzten sich in einem spannenden Endspiel gegen die Titelverteidiger Michaela Güthling/Timo Hufnagel durch. Henrike Jansen / Hendrik Freitag komplettierten als Dritte ein deutsches Podium. Die beiden Halbfinal- und Finalrunden wurden außerplanmäßig erst am Morgen des zweiten WM-Tages ausgetragen.

Ergebnisse

Endklassement

Fraueneinzel-WM (1. Oktober)

Bei der Fraueneinzel-WM setzte sich die erst 17-jährige Henrike Jansen im Finale nach Verlängerung knapp gegen Naemi Singrün durch. Bronze ging an Südafrikas Nr. 1 Melicia Fourie. Titelverteidigerin Nicole Brose aus Deutschland musste die WM verletzungsbedingt absagen. Insgesamt gab es ein Starterfeld von 23 Frauen (Deutschland 8, Indien 7, Südafrika 6, Hongkong 2). Nach einer Gruppenphase mit acht Pools wurden die Platzierungen im K.-o.-System ab Achtelfinale ermittelt.

Ergebnisse

Endklassement

Männereinzel-WM (1. Oktober)

Den Weltmeistertitel im Männereinzel errang der 21-jährige Maurice Binder. Spielertrainer Timo Hufnagel hatte im Finale klar das Nachsehen. Der deutsche Titelverteidiger Fabian Ziegler musste verletzungsbedingt absagen. Maximilian Speicher vervollständigte das deutsche Podium. 27 Männer (Deutschland 8, Indien 8, Südafrika 8, Hongkong 2, USA 1) meldeten für das Einzel. Nach einer Gruppenphase mit acht Pools wurden die Platzierungen im K.-o.-System ab Achtelfinale ermittelt.

Ergebnisse

Endklassement

Frauendoppel-WM (3. Oktober)

Souverän sicherten sich Henrike Jansen und Britt Abrecht den Titel im Frauendoppel. Titelverteidigerin Naemi Singrün, die mit Kaja Stöhrer für die verletzte Nicole Brose antrat, hatte das Nachsehen. Nach dem Mixed und dem Männereinzel, gab es im Frauendoppel schon zum dritten Mal ein deutsches Podium, denn Bronze sicherten sich Michaela Güthling und Valerie Häßlich. 16 Doppel (GER 6, IND 5, RSA 4, HKG 1) meldeten für das Turnier. Nach den Gruppenspielen in vier Pools wurden die Platzierungen ab Viertelfinale im K.-o.-System ermittelt.

Ergebnisse

Endklassement

Männerdoppel-WM (3. Oktober)

Zum ersten Mal erklang die südafrikanische Hymne bei der WM in Pretoria. Theunis de Bruin und Stefan Grieb schlugen das Doppel der beiden Einzelfinalisten Timo Hufnagel und Maurice Binder und sicherten sich souverän den Titel. Indien erkämpfte sich nach dem Mixed seine zweite Halbfinalplatzierung. 16 Doppel (GER 7, IND 4, RSA 4, HKG/USA 1) meldeten für das Turnier. Nach den Gruppenspielen in vier Pools wurden die Platzierungen ab Viertelfinale im K.-o.-System ermittelt.

Ergebnisse

Endklassement

Team-WM (5.–7. Oktober)

Die Team-WM ist die Königsdisziplin der Welttitelkämpfe und findet traditionell am Ende der Veranstaltung statt. Am Start waren nur die drei großen Nationen Titelverteidigter Deutschland, Ausrichter Südafrika und Indien. Südafrika musste dabei krankheitsbedingt auf Doppel-Weltmeister Theunis de Bruin verzichten. Deutschland gelang sehr souverän die Titelverteidigung. Das Heim-Team Südafrika setzte sich sicher gegen Indien durch und wurde wieder Vize-Weltmeister.

Eine Nationalmannschaftsbegegnung besteht aus je zwei Frauen- und Männereinzeln (FE, ME), zwei gemischten Doppeln (Mixeds) und je zwei Frauen- und Männerdoppeln (FD, MD).

Ergebnisse

Endklassement

U23-Wettkämpfe

Auf Initiative des südafrikanischen Ringtennis-Verbandes wurden erstmals U23-Juniorenauswahlteams eingeladen. Spielberechtigt waren Junioren, die am Stichtag 30. September noch nicht 23 Jahre alt waren. Indien gewann überraschend den Medaillenspiegel mit drei Goldmedaillen in ihren Paradedisziplinen Frauen- und Männerdoppel sowie im prestigereichen Team-Wettbewerb. Für Deutschland blieben zwei Siege im Mixed und Männereinzel übrig. Südafrika musste sich mit einem Titel im Fraueneinzel zufriedengeben.

Medaillen Mixed, Frauen- und Männerdoppel (2. Oktober)

Mixed

Frauendoppel

Männerdoppel

Fraueneinzel

Männereinzel

U23 – Test Matches

Parallel zur Team-WM trugen Südafrika, Indien und Deutschland Test Matches im Round Robin-System aus.

Ergebnisse

Endklassement

Medaillenspiegel

WM-Disziplinen

Alle Wettbewerbe inklusive U23-Wettkämpfe

Trivia

  • Die 5. Ringtennis-WM wurde zweimal verschoben: erst wegen der Pandemie-bedingten Reisebeschränkungen von 2022 auf 2023, und nach der überraschenden Absage des Ausrichters Deutschland sprang sehr kurzfristig Südafrika ein.
  • Beim General Meeting wurde Axel Runkel als Präsident der World Tenniquoits Federation für weitere vier Jahre gewählt. Auch der Vizepräsident des Exekutivkomitees Nagaraj (Indien) wurde bestätigt. Neue WTF-Generalsekretärin wurde Felicia Sauer (Südafrika).

Siehe auch

  • Ringtennis-Weltmeisterschaften 2006
  • Ringtennis-Weltmeisterschaften 2010

Weblinks

  • Die deutsche Ringtennis-Homepage
  • Website der 5. Weltmeisterschaften im Ringtennis 2023

Einzelnachweise


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