Dimbach ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Perg im Mühlviertel mit 1009 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde im Gerichtsbezirk Perg befindet sich etwa 27 km östlich der Bezirkshauptstadt Perg an der Grenze zum Bundesland Niederösterreich.
Geografie
Dimbach liegt im unteren östlichen Mühlviertel, im sogenannten Plateau- und Hügelland. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,5 und von West nach Ost 8,4 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 31,39 Quadratkilometer. Beinahe die Hälfte der Fläche ist bewaldet, mehr als 45 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024):
- Dimbach (365)
- Dimbachreith (94)
- Gassen (188)
- Großerlau (175) samt Erlau
- Hornberg (53) samt Grammersdorf
- Kleinerlau (66)
- Vorderdimbach (68)
Nachbargemeinden
Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern (Awarenmark) liegend, gehörte Dimbach seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung erfolgte in einer im Stift Waldhausen aufgefundenen Urkunde aus dem Jahr 1147. Dort wurde der Ort Dinninpach als reichdotierte Pfarre genannt. 1147 wurde Dinninpach nämlich gemeinsam mit etlichen anderen Mühlviertler Pfarren dem neu gegründeten Stift unterstellt. Sowohl der Dimbach als auch die Siedlung Dimbach leiten ihren Namen vom Familiennamen Dünn her, im 14. Jahrhundert war vom Dumpach und von der Dünnpecker Pfarre die Rede. 1420 und 1436 war Dimbach Opfer von Hussitenüberfällen.
Seit 1490 wird Dimbach dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. 1511 gewährte Kaiser Maximilian I. dem Ort Marktrechte und 1572 Kaiser Maximilian II. das Recht zur Führung eines Marktwappens. Während der Napoleonischen Kriege war der Dimbach mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. 1945 lag Dimbach kurze Zeit in der amerikanischen und ab 9. Mai 1945 bis 1955 in der sowjetischen Besatzungszone.
Einwohnerentwicklung
Von 1981 bis 2001 konnte die Abwanderung durch eine positive Geburtenbilanz fast ausgeglichen werden. Danach sank die Geburtenbilanz und die Abwanderung nahm zu.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Dimbach Mariä Himmelfahrt
- Franz-Xaver-Müller-Haus
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Dimbach ist eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Von den 129 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden rund die Hälfte im Haupt- und im Nebenerwerb geführt.
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat seit 2015 insgesamt 13 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ und 1 FPÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP und 7 SPÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 6 SPÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP und 4 SPÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FDB.
Bürgermeister
Bürgermeister seit 1850 waren:
in Gassen (bis zur Eingemeindung 1875):
in Dimbach
Partnerschaft
Mit der namensgleichen Gemeinde Dimbach in der Pfalz wurde am 30. April 2019 eine europäische Gemeindepartnerschaft offiziell vereinbart, um die seit 2015 bestehende Freundschaft weiter zu festigen.
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:
- „In Rot ein silberner Wellenbalken, darin ein silberner, schwarz bewehrter, schwimmender Schwan.“
Die Gemeindefarben sind: Grün-Weiß-Rot.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Xaver Müller (1870–1948), Komponist, Priester und Domkapellmeister
- Gerhard Redl (* 1962), Bobfahrer
Literatur
- Marktgemeinde Dimbach (Hrsg.): Dimbach: Geschichte und Geschichten, anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Marktrecht. Dimbach 2011 (Inhaltsverzeichnis als PDF).
- Ludwig Commenda: Neuer illustrierter Führer durch von Grein und Umgebung sowie durch das Machland, Bahnstrecke Mauthausen–Grein. Hiebl, Grein 1910, S. 119–120 (Kapitel „Dimbach“; zobodat.at [PDF]).
Weblinks
- Eintrag zu Dimbach (Oberösterreich) im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- Weitere Infos über die Gemeinde Dimbach (Oberösterreich) auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
- 41104 – Dimbach (Oberösterreich). Gemeindedaten der Statistik Austria
- Webpräsenz der Gemeinde Dimbach
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Dimbach'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich; abgerufen am 1. Januar 1900
Einzelnachweise
