Seckendorf (fränkisch: Seggn-doaf) ist ein Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern). Seckendorf liegt in der Gemarkung Roßendorf.
Geographie
Das Dorf liegt in einer flachhügeligen Ebene bestehend aus Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand. Im Südwesten wird die Flur Sauerland genannt. 0,5 km westlich des Ortes liegt das Maienwegholz. Die Kreisstraße FÜ 2 führt nach Schwadermühle zur Staatsstraße 2409 (1,5 km südöstlich) bzw. nach Raindorf zur Kreisstraße FÜ 17 (2,4 km nördlich).
Geschichte
Seckendorf ist der Ursprung des gleichnamigen Geschlechtes Seckendorff (Burg Seckendorf), das mit Heinrich von Seckendorff am 1. Mai 1254 bzw. mit den Brüdern Arnold, Burkhard und Ludwig von Seckendorff am 16. Oktober 1259 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Familie ist weit verzweigt und hat für den fränkischen Raum über Jahrhunderte eine prägende Bedeutung. Die Bedeutung des Ortsnamens ist unklar: In Betracht kommt eine Ableitung vom niederdeutschen Wort „segge“ (= Riedgras, Schilf) oder der Personenname Sacco.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Seckendorf neun Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (ein Halbhof), das Gotteshaus Cadolzburg (ein Viertelhof) und die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (zwei Höfe, zwei Halbhöfe, ein Viertelhof), St.-Klara-Klosteramt (ein Hof, ein Viertelhof). 1802 gab es im Ort sieben Anwesen.
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Seckendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Seukendorf und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Horbach zugeordnet.
Seckendorf wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform als einziger Gemeindeteil der Gemeinde Horbach am 1. Mai 1978 nach Cadolzburg umgegliedert.
Bau- und Bodendenkmäler
- Burgstall Seckendorf
- Burgkapelle mit mittelalterlichen Fresken
- Haus Nr. 6: Erdgeschossiges Wohnstallhaus bestehend aus getünchten Sandsteinquadern, noch 18. Jahrhundert. Verputzter Fachwerkgiebel. Korbbogige Traufseittüre mit flacher Kröpfrahmung, aufgedoppeltem Türflügel und geschnitztem Mittelpfosten; gleichartige Stalltüre zugesetzt.
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Katharina (Seukendorf) gepfarrt, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Katharina (Seukendorf) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Michael (Wilhermsdorf) gepfarrt, heute ist die Pfarrei St. Otto (Cadolzburg) zuständig.
Aktivitäten
- Am Ortsrand befindet sich das Segelfluggelände Seckendorf, auf dem der Aero Club Fürth ansässig ist.
- Die bis November 2010 bestehende Freiwillige Feuerwehr wurde aufgrund eines Mangels an aktiven Mitgliedern aufgelöst.
- Im Februar 2011 wurde der Feuerwehr- und Dorfverein Seckendorf neu gegründet.
Verkehr
Seckendorf ist einer der Endpunkte der von Fürth Hauptbahnhof kommenden Buslinie 125 des Omnibusverkehr Franken (OVF). Die Buslinie 136 aus Ammerndorf–Langenzenn bietet in Cadolzburg Anschluss an die Rangaubahn und in Langenzenn an die Zenngrundbahn.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Seckendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 272 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 155.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 172 (Digitalisat). Ebd. S. 229 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Seckendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 370–371 (Digitalisat).
- Gottfried Stieber: Seckendorff. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 755–756 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 90–91.
Weblinks
- Seckendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Seckendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Seckendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten



